Das Museum widmet sich den Menschen, die während der nationalsozialistischen Diktatur verfolgten Juden halfen. Erstmals erinnert eine Präsentation gleichzeitig an Retter und Gerettete. Das bewegende individuelle Schicksal wird hierbei bewusst der abstrakten Informationenfülle zum geschichtlichen Kontext gegenüber gestellt.
Herzstück der Ausstellung sind die zwei Meter hohen und 45 Zentimeter breiten Vitrinen mit beispielhaften Geschichten. Die Frontansichten der Ausstellungskörper sind jeweils gleich gestaltet und verfügen über einen integrierten Touch-Screen. Auf Augenhöhe sieht sich der Besucher beim Betreten des Raumes den Rettern und Geretteten gegenüber. Per Kopfhörer stehen kurze, einführende Texte bereit. Die komplett verglasten Rückseiten der Vitrinen bringen mit Fotos und Original-Exponaten das individuelle Schicksal nahe. Je nach Größe des Exponats ist die Faltung der Rückwand unterschiedlich ausformuliert. Die handschriftliche Nummerierung der Exponate erinnert an ein persönliches Fotoalbum und schärft damit den Blick für die einzelne Geschichte.
Trotz der modernen medienorientierten Ausstellung ist die Technik der Ästhetik untergeordnet. Die Ausstellung realisiert einen Dialog von Lebendigkeit und Zurückhaltung.
Zwei Geschosse, ehemalige kleinteilige Büroetagen, wurden intern neu miteinander verbunden, alle Trennwände in den Ausstellungsräumen entfernt und mit deckengleichen Unterzügen versehen. Durch diese Maßnahmen entstanden sehr klare und ruhige Ausstellungsräume, die vor allem mit bündigen Details arbeiten. Da der Bauherr Innenarchitektur und Ausstellung bewusst eng miteinander verbindet, bestand die Aufgabe des Büros Hauck, alle Leitdetails und Materialien sowie Oberflächen, die im Hochbau verbaut wurden, zu entwickeln und zu bestimmen. Die parallel entwickelte Ausstellungsgestaltung folgt den Gestaltungsparametern von Bündigkeit und Zurückhaltung.

Eröffnung: 27. Oktober 2008 (Dauerausstellung) _ Auftraggeber: Gedenkstätte Deutscher Widerstand _ Leistungen: Konzeption und künstlerische Gesamtleitung der Sanierung. Ausstattung der Museumsräume. Ausstellungsgestaltung.