_ gedenkstätte deutscher widerstand, berlin
»Das Museum erzählt die Geschichte der Blindenwerkstatt Otto Weidt. Hier beschäftigte der Kleinfabrikant Otto Weidt während des Zweiten Weltkriegs hauptsächlich blinde und gehörlose Juden. Sie stellten Besen und Bürsten her. Verschiedene Lebensgeschichten berichten von Otto Weidts Bemühungen, seine jüdischen Arbeiterinnen und Arbeiter vor Verfolgung und Deportation zu schützen. Als die Bedrohung immer größer wurde, suchte er für einige von ihnen Verstecke. Eines davon befand sich in den Räumen des heutigen Museums.«
Ausgangssituation war die räumliche und inhaltliche Erweiterung der bereits bestehenden Dauerausstellung. Die hinzu gewonnenen Räume boten die Möglichkeit, eine langsam ansteigende Sensibilisierung dramaturgisch aufzubauen. Der Besucher bewegt sich von einem neutralen, modernen, eher abstrakten Ausstellungsbereich bis hin zu einem authentisch wirkenden und emotionalisierenden Bereich, der mit dem Versteck endet. Durch die thematische Beschäftigung mit einer Blindenwerkstat ist mit einem höheren Anteil an sehbehinderten oder blinden Besuchern zu rechnen. Die eigens entwickelte, gläserne Brailleschrift soll die ehemalige, vorwiegend blinde Belegschaft repräsentieren.
Eröffnung: 04. Dezember 2006 (Dauerausstellung) _ Auftraggeber: Gedenkstätte Deutscher Widerstand _ Leistungen: Konzeption und künstlerische Gesamtleitung der Sanierung und Erweiterung. Ausstattung der Museumsräume. Ausstellungsgestaltung.